Hitzeschlacht in Mainhatten
Frankfurt a.M. – Sonntag, 30.06.2019
Alles was in der Szene Rang und Namen hat, war beim Mainova IRONMAN European Championship Frankfurt 2019 am Start. Schließlich ging es um die heiss begehrten Slots für Hawaii. Dies rief nicht nur die erste Garde der „Pro’s“ auf den Plan, sondern auch die Amateure-Elite gab sich die Ehre. Nirgendwo ist das Starterfeld stärker besetzt als in Frankfurt.
Auch ich stellte mich der Herausforderung über 140.6 miles, obwohl die Wetterprognose der letzten Tage nichts gutes verhieß. Hochsommerliche Temperaturen um die 40 Grad, alles andere als ideale Bedingungen für ca. 10 Stunden Ausdauersport. Aber was blieb mir anderes übrig? Das Wetter kann man sich nie aussuchen und die Bedingungen waren für alle Athleten gleich. Ich habe fleißig trainiert, fühlte mich mental stark und kneifen war noch nie eine Option. Außerdem wollte ich erneut ein Zeichen für den Tierschutz und das Projekt „Helden für Tiere“ setzen.
Es wurde das erwartet harte Rennen. Schon morgens beim Schwimmen mit „Neoprenverbot“, waren die Bedingungen nicht optimal. Die außergewöhnlich großen Startgruppen führte im Kampf um die Ideallinie zu einer großen Hauerei im Wasser. Zahlreiche Sportkameraden hatten ihr eigenes Leistungsvermögen im Vorfeld maßlos überschätzt und sich in die vorderen Startreihen gedrängt. Dies hatte im anschließend Rennverlauf zur Folge, dass sie die schnelleren Sportler behinderten und so um eine gute Zeit brachten. Mich hat es nach eigenem Ermessen gute 10 Min. gekostet, bis ich in den richtigen Schwimmrhythmus kam.
Auf dem Rad lief es dann einigermaßen gut, allerdings kehrte während des ganzen Rennens keine Ruhe ein. Der Zeitverlust aus dem Schwimmen erlaubte keine Regenerationsphasen und ich war somit gezwungen, auf der mit 185 Kilometern überlangen Radstrecke, ständig Volllast zu fahren. Neben der ständig steigenden Hitze kam dann auch noch extremer Wind hinzu.
Der abschließende Marathon führte drei Runden entlang des Main’s. Bei Temperaturen um 38° im Schatten mussten viele Teilnehmer, egal ob Pro oder Amateur, die Segel vorzeitig streichen. Ich habe trotzdem eine ordentliche Zeit zusammen gebracht und noch viel wichtiger, ich habe nicht aufgegeben!
Ich beende den Wettkampf in 10:22:47 als 26. (von 352) in meiner Altersklasse (Ak) und 179. (von 2064) im Gesamtklassement. Auch wenn ich am Ende knapp 10 Minuten an einem der 11 Hawaii Slot’s meiner Ak M45 vorbei geschrammt bin (10:10:02 war der letzte offene Slot) , bin ich zufrieden mit meiner Leistung und gönne mir nun eine kurze Zeit der Regeneration.
Besonders freue ich mich für meinen Teamkollegen FERNANDO CONCHA vom Triathlon Team Rheinberg, der sich in seiner Ak 35 als 13. von 301 einen der begehrten Slots ergattern konnte.
Die Ironman-EM in Frankfurt 2019 war ein Rennen der Extreme. Das schlug sich auch in den Zeiten nieder, die für die Hawaii-Quali benötigt wurden. In vielen Altersklassen gingen die Kona-Plätze mit Zeiten weg, die eine halbe Stunde über denen der letzten Jahre lagen.
Gleichwohl behalte ich mein persönliches Ziel HAWAII im Fokus. Getreu dem Motto „nach dem Wettkampf, ist vor dem Wettkampf“, startet die Vorbereitung für den nächsten IRONMAN jetzt…
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